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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 9

1902 - Leipzig : Hirt
74. Der Groe Kurfürst und seine Zeit. 9 Staate anzugehren, mute der Kurfürst, der 1640 die Regierung an-1640. trat, erst schaffen. Ein Teil von Brandenburg und ganz Pommern waren in den Hnden der Schweden, die seit dem Prager Frieden Brandenburg als Feinde behandelten, und im Westflischen Frieden mute er ihnen Vorpommern lassen. Die Belehnung mit Preußen mute er sich erst durch harte Bedingungen^) erkaufen. Den Widerstand der Stnde44) mute er berwinden, als er, um die notwendigen Mittel zum Handeln zu gewinnen, eine Verbrauchssteuer (Akzise) einfhrte und ein stehendes Heer aus Sldnern grndete, welches zwar anfangs klein war, aber bestndig vergrert und gut geschult wurde. Wodurch allein konnte der junge Kurfürst sich Ansehen verschaffen unter den Mchten? 3. Greuen unabhngig. In einem Kriege zwischen Schweden und Polen untersttzte Kurfürst Friedrich Wilhelm, dem weder ein mchtiges Schweden noch ein mchtiges Polen erwnscht sein konnte, zuerst den Schwedenknig (Karl X.) und verhalf ihm in der dreitgigen Schlacht bei Warschau 1656 zum Siege. Sein Bundesgenosse ver-1656. sprach ihm daher die Landeshoheit in Preußen. Nachher aber schlo der Kurfürst Frieden und Bndnis mit dem Polenknige, der ihm das Gleiche versprach, und kmpfte von nun an auf polnischer Seite. Im Frieden zu Oliva wurde 1660 die vllige Unabhngigkeit Preuens 1660. besttigt. Ttigkeit im Frieden. In den folgenden Friedensjahren war der Kurfürst eifrig bemht, den zerrtteten Wohlstand seines Landes zu hebeu. Durch Ansiedler, die er heranzog, namentlich aus den Niederlanden, wurden verdete Ortschaften bevlkert, wste Strecken dem Pfluge zurckgewonnen und Hollnderin" angelegt. Die Bauern wurden zu regelrechter Bebauung ihrer Felder, zu Obst-**) und Gemsebau und zur Bienenzucht angehalten. Die Gewerbttigkeit, besonders die Tuchmacherei und die Metallindustrie, wurden gefrdert durch die Anlage neuer Werksttten und durch Verbote gegen die Ein-fuhr fremder Erzeugnisse und gegen die Ausfuhr von Rohstoffen. Das Zunftwesen erhielt eine neue Ordnung, indem mit veralteten Be-stimmungen aufgerumt wurde; u. a. durfte den Shnen der Bauern und der unehrlichen" Leute die Aufnahme nicht mehr verweigert werden. Auch die Knste verdanken dem Kurfrsten manche Unter- *) Jhrliche Abgabe von 130 000 Gulden. Jeder Preuße hatte das Recht, seinen Kurfrsten beim König von Polen zu verklagen. **) Auf den Domnen mute jeder Brutigam vor der Trauung nachweisen, da er mindestens sechs Obstbume veredelt und ebenso viele gepflanzt habe.

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 17

1902 - Leipzig : Hirt
76. Der Norden Europas. 17 Nachahmer Ludwigs Xiv. und brauchte fr sein verschwenderisches Hof-leben ungeheure Summen. Daher beutete er Sachseu durch die hr-testen Steuern aus und verkaufte, als schon der Krieg ausgebrochen war, 9000 Untertanen als Soldaten an England. Karl Xii. besiegte ihn in mehreren Schlachten und machte den polnischen Edelmann Stanislaus Leszczynski zum König. Dann folgte er seinem Feinde nach Sachsen und ntigte ihn, dem polnischen Throne zu entsagen. q.. Karl Xii. in Rußland und der Trkei. Nach -lngerem Ausent-halt in den Lndern Augusts des Starken machte sich Karl Xii. auf, um den Zaren zu demtigen, der auf erobertem Gebiete 1703 die neue 1703. Hauptstadt Petersburg gegrndet hatte. In der Hoffnung, von den Kosaken Untersttzung zu erhalten, wandte sich Karl nach dem Sden, erlitt aber bei Pultawa 1709 von den Russen eine Niederlage, die ihn 1709. zur Flucht nach der Trkei ntigte. Hier blieb er fnf Jahre, da er sich strubte, als Besiegter zurckzukehren. Unterdessen erweiterte Peter I. die Eroberungen an der Ostsee, August der Starke nahm den polnischen Thron wieder ein, und beide griffen die schwedischen Besitzungen in Deutschland an. Hierdurch wurde Karl Xii. endlich zur Rckkehr nach Stralsund bewogen. 5. Ausgang und Folgen. Nach lngerem Zgern trat auch Friedrich Wilhelm I. von Preußen, der seinem Vater 1713 auf 1713. dem Throne gefolgt war, den Feinden Schwedens bei, gereizt durch die feindselige Haltung, die der durch das Schicksal keineswegs gebeugte Schwedenknig auch gegen ihn einnahm, und Georg I. von Hannover, seit 1714 auch König von England, folgte fernem Beispiele. Friedrich 1714. Wilhelm I. eroberte 1715 im Verein mit Dnen und Sachsen das fr 1715. unberwindlich gehaltene Stralsund, aus dem Karl Xii. nach Schweden entflohen war. Durch den Frieden zu Stockholm erwarb Preußen 1720 einen 1720. Teil von Vorpommern (Karte Nr. 9). Hannover erhielt die Lnder Bremen und Verden. An Rußland mute Schweden 1721 Livland, 1721. Estland und Jngermanland abtreten. Rußland wurde dadurch die erste Macht des Nordens, während Schwedens Macht gebrochen und sein Wohlstand vernichtet war. 77. Friedrich Wilhelm I., 1713-1740. V Der König als Landesvater. Friedrich Wilhelm I. war eine einfache, derbe Natur, ein Feind des franzsischen Wesens. Er entlie gleich eine Menge Hofbeamte und fetzte die Gehlter der brigen herab; denn es war notwendig, da durch Sparsamkeit das Finanzwesen wieder Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Iii. A. 3.Aufl. 2

3. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 21

1902 - Leipzig : Hirt
78. Friedrich Ii. der Groe vor dem Siebenjhrigen Kriege. 21 Der Polnische Lrbfolgekrieg, 173335, bot dem Kronprinzen 1733 die erste Gelegenheit, im Felde Beobachtungen zu machen und Er- bis fahrungen zu sammeln. Nach dem Tode Augusts Ii. wollte Frankreich ' den frher entthronten Stanislaus Leszczynski ( 76), den Schwiegervater Ludwigs Xv., auf den polnischen Thron bringen, während August m. von Sachsen, der Sohn Augusts Ii., von Rußland und sterreich (Kaiser Karl Vi., 171140) untersttzt wurde. Friedrich Wilhelm I. widerstand den franzsischen Lockungen und blieb dein Kaiser treu, obgleich die Vereinigung der schsischen und der polnischen Macht fr Preußen nicht vorteilhaft sein konnte. Der Krieg wurde am Rhein und in Italien ohne Kraft gefhrt. Im Wiener Frieden 1735 verzichtete Stanislaus Leszczynski auf Polen, erhielt aber dafr das Herzogtum Lothringen mit der Bestimmung, da es nach seinem Tode (welcher 1766 eintrat) an Frankreich falle. Herzog Franz Stephan von Loth-ringen, des Kaisers Schwiegersohn, wurde mit Toskana entschdigt. Fr das Aufgeben des deutschen Reichslandes erhielt der Kaiser die Anerkennung der Pragm tischen San ktio n", wodurch seine Tochter Maria Theresia als Erbin der sterreichischen Lnder erklrt wurde. Wie gingen die sdwestdeutschen Gebiete an Frankreich verloren? 5. Das Lnde Friedrich Wilhelms I. Der Dank fr die preuische Hilfe war der, da der Kaiser den Wiener Frieden mit Frankreich ab-schlo, ohne den preuischen König oder andere Reichsfrsten zu be-fragen, und auerdem den preuischen Ansprchen auf Jlich und Berg entgegenwirkte. Friedrich Wilhelm I. wurden dadurch seine letzten Lebensjahre verbittert. Da steht einer, der mich rchen wird." Ein fest gefgtes, mit reichen Mitteln versehenes Staatswesen seinem Sohne hinterlassend, starb er 1740 mit echt christlicher Ruhe in seiner Soldaten-1740. stadt Potsdam 44a). 78. Friedrich Ii. der Groe vor dem Siebenjhrigen Kriege. \. Erste Regierungstaten. Welche Lehren den jungen König beeinfluten, und was von ihm zu erwarten war, zeigten gleich seine ersten Handlungen: er hob die Riefengarde auf und bildete aus den dadurch verfgbar gewordenen Mitteln neue Bataillone; er schaffte die aus dem Mittelalter stammende, allgemein bliche Folter ab; er befahl den Ministern, das Wohl des Landes hher zu stellen als das Wohl des Knigs, und gestattete den Zeitungen freie Besprechung aller staatlichen Angelegenheiten; er rief den von seinem strengglubigen Vater wegen seiner unbiblischen Ansichten verbannten Philosophen Wolf nach Halle zurck und stellte in religiser Hinsicht den Grundsatz vlliger Duldsamkeit auf.

4. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 40

1902 - Leipzig : Hirt
40 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. Charlotte Corday aus Caen schwrmte fr republikanische Freiheit und die groen Charaktere der alten Rmer. Als flchtige Girondisten, an deren Sturz Marat einen Hauptanteil hatte, sich in Caen sammelten, reifte in ihr der Ent-schlu, Frankreich von dem Scheusal zu befreien. Sie reiste nach Paris, verschaffte sich Zutritt bei Marat und erstach ihn. Ruhig bestieg sie das Schafott, während der Pbel die Leiche Marats vergtterte. Nur um so rger wteten jetzt die brigen Schreckensmnner gegen die Freunde brgerlicher Ordnung. Die Gefngnisse wurden Sammel-Pltze der feineren Gesellschaft; Tausende wurden zur Schlachtbank gefhrt. Unter ihnen war auch Maria Autoiuette. Man hatte die Knigin von ihren beiden Kindern getrennt, in ein elendes Gefngnis geworfen, in zerlumptem Kleide vor das Revolutionstribunal gefhrt und verurteilt. Der achtjhrige Dauphin wurde einem rohen Jakobiner ber-geben und allmhlich zu Tode mihandelt. Um die alte Ordnung ganz zu vernichten, wurde eine neue Zeit-rechnuug, beginnend mit dem 22. Sept. 1792, mit vernderten Monatsnamen an Stelle der alten gesetzt, und das Christentum wurde mit 1794.einem Kultus der Vernunft vertauscht. Im April 1794 wurde Danton nebst seinen Anhngern hingerichtet. Jetzt erreichte das Schreckenssystem unter Robespierres Alleinherrschaft erst seinen Gipfel durch gehufte Hinrichtungen. Zwar lie er durch den Konvent den Glauben an das hchste Wesen" wieder einfhren, aber im Juli ereilte auch ihn und feine Anhnger das Schicksal. Die Gemigten behielten im Konvente die Oberhand und fhrten 1795.1795 eine neue Verfassung ein: die vollziehende Gewalt wurde einem Direktorium von fnf Mitgliedern bertragen, die gesetzgebende einer aus zwei Kammern bestehenden Vertretung. Auch die Provinzen hatten zur Zeit der Schreckensherrschaft viel zu leiden. In ganz Frankreich zogen die Sendlinge des Konvents mit Revolutionsheeren und Guillotinen umher. Wie sind die furchtbaren Greuel der Franzsischen Revolution zu erklären? Der erste Aoalitionskrieg (179397) bis zum Frieden zu Basel (179$ und das Ende Polens. Als 1792 die beiden deutschen Gromchte im Kriege gegen Frankreich beschftigt waren, hielt die russische Kaiserin Katharina Ii. die Zeit fr gnstig, Polen dem russischen Staate einzuverleiben. Sie verstand es, Unruhen in Polen zu erregen, und lie zur Wiederherstellung der Ordnung" das Land besetzen.' Jedoch auch Hreueu schickte ein Heer, und nun einigten sich beide Mchte, ohne sterreich hinzuzuziehen, zur zweiten Teilung 1793.Polens, Jan. 1793. Nach der Hinrichtung Ludwigs Xvi. schlssen England, Preueu und sterreich (und einige kleinere Staaten) eine Koalition gegen

5. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 33

1902 - Leipzig : Hirt
82. Amerika. 33 5. Der Aberglaube. Neben den Wissenschaften brachte auch der Aberglaube ungewhnliche Leistungen hervor. Die Wundersucht erzeugte eine Reihe von betrgerischen Abenteurern, die in Frankreich, Deutsch-land und anderen Lndern ihr Glck machten. Der Wiener Mesmer hatte mit der Lehre von der Heilkraft des tierischen Magnetismus groen Erfolg. Andere lieen Geister auftreten. (Schillers Geisterseher".) 82. Amerika. V Englische Besiedlung. Die Ausiedlungeu in Nordamerika ( 67, 2, c) blhten krftig auf. Jeder der dreizehn Staaten stand unter einem englischen Statthalter, hatte aber im brigen seine eigene Verwaltung. Neben dem Englnder lieen sich Einwandrer aus anderen Lndern frei nieder; namentlich die um ihrer Religion willen Verfolgten suchten in Nordamerika eine Zuflucht. Die klimatischen und Boden-Verhltnisse schrften Anstrengung und Tatkraft. 2. Franzsische Besiedlung. Die franzsischen Pflanzer in Kanada und am Mississippi entwickelten bei weitem nicht die Lust und Fhigkeit zur Anpflanzung wie die Germanen. Ihre Niederlassungen blieben daher hinter den englischen zurck. Dies stachelte ihre Eifersucht. 3. Englisch-franzsischer Krieg, 175663. Grenzstreitigkeiten 1756 fhrten zu dem wechselvollen Kriege zwischen England und Frankreich, bis der an der Saale und Weser nicht weniger als am Ohio und 1763, St. Lorenzstrom seine Wirkungen uerte, und in dem Frankreich Kanada an England verlor. In diesem Kriege tat sich zuerst der englische Offizier Georg Washington, Sohn eines virginischen Pflanzers, hervor und erwarb im Kampfe mit Franzosen und Indianern seine militrische Ausbildung. Nordamerikanischer Freiheitskrieg, 177683. Durch den Krieg 1776 gegen die Franzosen war die Staatsschuld Englands bedeutend ge- bis stiegen. Da der Krieg im Interesse der Kolonien gefhrt war, fachte1783, die englische Regierung diese zur Bestreitung der Kosten heranzuziehen. Die Amerikaner aber wollten sich nicht von einem Parlamente besteuern lassen, in dem sie nicht vertreten waren, und auch in England waren viele Stimmen auf ihrer Seite. Nur auf einem kleinen Tee zoll bestand die englische Regierung. Als aber in Boston die Ladung dreier englischer Teeschiffe durch vermummte Brger ins Meer ge-toorfen war, schickte England Truppen nach Amerika (unter denen sich viele gekaufte Deutsche, namentlich Hessen, befanden). Die Vertreter der dreizehn Staaten vereinigten sich zu einem Kongre zu Philadelphia und erlieen die Erklrung der Menschenrechte, die in dem Satze Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Iii. A. 3. Aufl. Z

6. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 46

1902 - Leipzig : Hirt
46 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. Friedrich Wilhelms erschpft. (Besuch des Zaren Alexander I. in Berlin.) Preußen rstete zum Kriege, und der König schickte den Minister Haugwitz an Napoleon, um Genugtuung zu fordern. Statt dessen aber lie sich Haugwitz oou Napoleon nach der Schlacht bei Austerlitz zu einem Vertrage bestimmen, kraft dessen Preußen Ansbach an Bayern abtreten und dafr Hannover annehmen mute. 1806. 3. Auflsung des Heiligen Rmischen Reichs deutscher Nation, 1806. Eiue unmittelbare Folge des Krieges war der Rheiubuud, bcn Napoleou mit sechzehn sdwestdeutschen Frsteu schlo. Sie muten sich verpflichten, ihren Protektor" im Kriege zu untersttzen. Daher legte Kaiser Franz die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich nur noch Kaiser von Osterreich, welchen Titel er schon 1804 angenommen hatte. Stimmen, die sich gegen die Schmach Deutschlands erhoben, wurden von Napoleon gewaltsam unterdrckt. (Erschieung des Buchhndlers Palm in Erlangen.) Doch schrieb E r n st Moritz Arndt sein Buch Geist der Zeit". Greuens Fall, 18067. Die Kriegspartei in Preußen wurde immer strker. Auch die Knigin Luise stand auf ihrer Seite. Als Napoleou sich anschickte, Hannover an England zurckzugeben, erklrte Friedrich Wilhelm deu Krieg. Napoleou rckte in Thringen ein, schlug bei Saalfeld, wo der ritterliche Prinz Lonis Ferdinand, des Knigs Vetter, fiel, die preuische Vorhut zurck und besiegte in 1806.der Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt (zum Teil mit Rhein-bnndtrnppen) die Hauptmacht der Preußen und Sachsen unter dem greisen Herzog Ferdinand von Braunschweig, der tdlich verwundet in Ottensen starb. Die preuische Knigsfamilie flchtete nach Knigs-tierg;50) der Kurfürst von Sachsen und die kleineren norddeutschen Fürsten traten dem Rheinbunde bei; die meisten Festungen fielen den Franzosen in die Hnde, wenige hielten sich, wie Kolberg, welches durch den Kommandanten Gneisenau mit krftiger Beihilfe der Brger-schaft unter Nettelbeck tapfer verteidigt wurde, whreud Schill mit seiner Freischar Ausflle und Streifzge machte; Napoleon schaltete bermtig in Berlin (Siegesgttin des Brandenburger Tores; Degeu Friedrichs des Groen; Schmhschriften gegen die Knigin Luise) und ordnete die Festlandsperre an, durch welche aller Handel und Verkehr mit England verboten wurde. Die Knigin Luise erkrankte am 1807. Typhus und mute, da die Franzosen heranrckten, Anfang Januar 1807 der die Kurische Nehrung nach Memel flchten, begleitet von ihrem Leibarzte Hufeland. Die vereinigten Preußen und Russen lieferten den Franzosen die unentschiedene Schlacht bei Preuisch-Eylau. Bei Napoleon war der Eindruck des Mierfolges so groß, da er dem

7. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 49

1902 - Leipzig : Hirt
87. Napoleons Macht. 49 waltige Volkserhebungen entstanden, geschlagen. Da zog Napoleon selbst, nachdem er auf der Zusammenkunft zu Erfurt 1808 den Bund mit Kaiser Alexander befestigt, mit einem starken Heere gegen die Spanier. Dieser Zeitpunkt erschien in sterreich gnstig zum Losschlagen. Aber Napoleon bot nach Bezwingung der Spanier rasch die Rheinbund-truppen auf, besiegte die sterreicher in mehreren Gefechten und nahm Wien ein. Bei A s p e r n erlitt er vom Erzherzog Karl eine Niederlage, aber durch den Sieg bei Wagram entschied er den Krieg. Im Frieden zu Schubruun 1809 verlor sterreich 1809. abermals ein Viertel seines Gebiets (Karte Nr. 11). Bei Beginn des Krieges erhoben sich die Tiroler unter An-shrung von Andreas Hofer, Sandwirt im Passeier Tale, gegen die verhate Bayernherrschaft. Dreimal befreiten die tapferen Alpen-shne, ermuntert durch wiederholte, Hilfe versprechende Handschreiben des Kaisers Franz, ihr Land von Bayern und Franzosen. Nach Ab-schln des Schubrunner Friedens aber nahmen die in verstrkter Anzahl eindringenden Feinde unter Morden und Brennen Innsbruck zum dritten Male ein, und der Widerstand der Tiroler war gebrochen. Andreas Hofer wurde in Mantua erschossen. Nach der sterreichischen Kriegserklrung zog 1809 auch der preuische Major Schill (ohne Wissen und Willen des Knigs) mit seinen Husaren aus Berlin, um Deutschland von den Franzosen zu befreien. Er fiel in einem Straenkampfe in Stralsund; seine Soldaten wurden gefangen genommen und elf Offiziere zu Wesel erschossen. 7. Ende der "Knigin Luise. Gegen Ende des Jahres 1809 kehrte die knigliche Familie, nachdem Berlin von den Franzosen gerumt war, dahin aus Knigsberg zurck, empfangen von der Begeisterung des Volkes. Die zarte Gesundheit der Knigin war aber den ans-gestandenen Leiden und Aufregungen nicht gewachsen; sie starb am 19. Juli 1810 während eines Besuches bei ihrem Vater in Neu-Strelitz. 1810. Durch den Adel der Gesinnung, die Klarheit des Blickes, die uu-erschtterliche Ausdauer im Unglck hat sie sich die Bewunderung der Mit- und Nachwelt erworben. Sie wurde als das Ideal einer deutsch gesinnten Frstin der Schutzgeist des Volkes, ein guter Engel fr die gute Sache". 3. Napoleons Familienverhltnisse. Als Napoleon aus dem fter-reichischen Kriege zurckkehrte, lste er trotz der Beliebtheit Josephiueus beim Volke die Ehe mit ihr. Ihre Nachfolgerin auf dem Throne wurde 1810 Maria Luise, die Tochter des Kaisers Franz. 18111810. wurde der ersehnte Thronfolger (König von Rom) geboren. Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Hi. A. 3. Aufl. 4

8. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 58

1902 - Leipzig : Hirt
58 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. die ideale Richtung*) des Malers nicht wrdigte und die Vernach-lssigung mancher Einzelheiten nicht verzieh. Cornelius kann nicht malen." Cornelius aber ging gekrnkt nach Berlin, wo er seine letzten Jahre verlebte. (Entwrfe zu Fresken einer Friedhofshalle, jetzt in der Nationalgalerie.) Auch Schnorr von Carolsfeld ward nach Mnchen berufen; er schmckte die Sle des kniglichen Schlosses mit Fresken aus der Nibelungensage. Spter zeichnete er seine Bibel-Illustrationen. 90. Vom zweiten Pariser Frieden bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii., 18151840. V Staatliches Leben. Die Ergebnisse des Wiener Kongresses und des Pariser Friedens gengten den Wnschen des deutschen Volkes nicht: die Einigung Deutschlands war nicht erreicht, und das durch die Ereignisse der letzten Jahrzehnte lebendig gewordene Bedrfnis, durch Teilnahme an der Gesetzgebung Einflu auf die Schicksale des Vater-landes zu erlangen, konnte bei der mangelnden politischen Reife nur in bescheidenen Grenzen befriedigt werden. Ein Hauptfeind der freiheit licheu Regungen war der sterreichische Kanzler Metternich, der die Leitung im Bundestage hatte und seinen mchtigen Einflu dazu be-nutzte, die uerungen des Volkswillens nach Mglichkeit zu bekmpfen. Doch wurden in den meisten deutschen Kleinstaaten stndische Ver-tretungen mit beschrnkten Rechten eingesetzt, zuerst in Weimar durch Goethes Freund Karl August. In Preußen fhrte der König, um 1823. das Volk allmhlich fr feine staatliche Aufgabe zu erziehen, 1823 Provinzialstnde ein. Der Nationalittsgedanke, der in Deutschland sein Ziel noch nicht erreichte, fhrte in Griechenland in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts zu einer Erhebung des Volkes gegen die trkische Herrschaft. Begeisterung und Heldenmut schpften die Griechen aus der Erinnerung an die Zeit des Themistokles, und Untersttzung durch Freiwillige erhielten sie aus allen Lndern Europas; aber da ihnen eine einheitliche Leitung und kriegerische Ausbildung fehlten, blieben die vielen blutigen Kmpfe erfolglos. Ihre Wiederunterwerfung durch die Trken wurde nur durch das Einschreiten von Frankreich, England und Rußland verhindert. 1832 wurde Griechenland ein selbstndiges Knigreich. Kriegerische Verwicklungen unter den Hauptmchten wurden durch das Zusammenhalten der Heiligen Allianz, namentlich durch das *) Die hchste Aufgabe einer jeden Kunst ist, durch den Schein die Tuschung einer hheren Wirklichkeit zu geben. Ein falsches Bestreben aber ist, den Schein so lange zu verwirklichen, bis endlich nur ein gemeines Wirkliche brig bleibt." (Goethe, Dichtung und Wahrheit Iii.)

9. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 59

1902 - Leipzig : Hirt
90. Vom zweiten Pariser Frieden bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii. 59 freundschaftliche Verhltnis zwischen sterreich, Preußen und Rußland, vermieden. Dagegen wurde Frankreich wieder von einer inneren Er-schtternng betroffen: Karl X., der letzte König aus dem Hause Bour-6 cm, ein Mann, der nichts gelernt und nichts vergessen" hatte, be-schrnkte die Rechte der Volksvertretung und der Presse und wurde deshalb durch die Pariser Julirevolution 1830 gestrzt. Zum 1830. König der Franzosen" wurde durch die Volksvertretung Ludwig Philipp von Orleans ernannt. Auf die meisten deutschen Staaten hatte die Julirevolution nur geringe Wirkung. Nur in Braunschweig. Sachsen und Kur Hessen fanden Aufstnde statt. Die Belgier ahmten unmittelbar nach der Julirevolution das Beispiel der Griechen nach: sie rissen sich von der hollndischen Herrschaft los und whlten 1831 den Prinzen Leopold von Koburg zum König. Hannover wurde 1837 nach dem salischen Gesetze" (Ausschlu 1837. der weiblichen Erbfolge) von England getrennt. Whrend hier die Knigin Victoria (vermhlt mit Albert von Koburg) den Thron bestieg, wurde in Hannover Ernst August König. Er hob sofort die Ver sassung, die seiner Willkr Schranken gesetzt htte, eigenmchtig ans und erregte dadurch tiefe Unzufriedenheit. Sieben Gttinger Professoren, die der neuen Verfassung ihre Anerkennung versagten, darunter Jakob und Wilh. Grimm, die Altmeister deutscher Sprachforschung, und Wich. Weber (f. unten), wurden abgesetzt. Welche entgegengesetzten Wnsche im Verfassungsleben hatten Regierungen und Untertanen? 2. Airche und Schule in Greuen. Die beiden Konfessionen der evangelischen Kirche wurden nach einem Ausrufe Friedrich Wilhelms Iii. zur dreihundertjhrigen Jubelfeier der Reformation in Preußen 1817. und bald auch in anderen deutschen Lndern durch die Union zu einer Kirchengemeinschaft vereinigt, was jedoch manchen Widerspruch vou lutherischer Seite (Grndung lutherischer Gemeinden) im Gefolge hatte. In demselben Jahre setzte der König das Ministerium des Kultus (der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten) ein. Die Schulen wurden bedeutend vermehrt, und bald hatte jedes Dorf im Staate seine Schule. In den einzelnen Provinzen wurden fr die Leitung des hheren Schulwesens die Provinzial-Schnlkollegien ge-schaffe, während die Aufsicht der die niederen Schulen den Knig-lichen Regierungen bertragen wurde. Schon damals wurde das preuische Schulwesen auf eine Hhe gebracht, welche die Bewunderung des Auslandes erregte.*) *) In Frankreich nannte man Preußen das Land der Kasernen und der Schulen.

10. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 64

1902 - Leipzig : Hirt
64 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. 6. Zwiespalt zwischen Greuen und (sterreich. Nach Ablehnung der Kaiserwrde versuchte Friedrich Wilhelm Iv. die Lsung der deutschen Frage auf anderem Wege. Um ein geeintes Deutschland ohne sterreich herzustellen, grndete er mit den anderen norddeutschen Fürsten die unter preuischer Fhrung stehende Union. Dagegen be-trieb sterreich mit anderen sddeutschen Staaten die Wiederherstellung des alten Bundes. Der Krieg zwischen Preueu und sterreich schien unvermeidlich; aber eine hhere Hand lenkte die Schritte des preuischen Knigs; er entschlo sich, um greres Unheil zu verhten, den fter-reichischen Forderungen nachzugeben im Vertrage zu Olmtz (Nov. 1850). 7. Folgen. Die Union wurde ausgelst und der Bundestag wieder eingesetzt. Die Schleswig-Holsteiner hatten nach dem Friedensschlu zwischen Preueu und Dnemark (Juli 1850) den Krieg auf eigene Hand fortgesetzt. Nach dem Olmtzer Vertrage jedoch wurden sie von Osterreich gezwungen, die Waffen niederzulegen. Die dnische Regie-ruug mute sich verpflichten, den Herzogtmern eine gewisse Selb-stndigkeit zu lassen und die deutsche Nationalitt in Schleswig nicht zu beeintrchtigen eine Verpflichtung, welche schnell vergessen wurde. der die Erbfolge wurde von den Gromchten durch das Londoner Protokoll bestimmt, da nach dem Tode Friedrichs Vii. die gesamte dnische Monarchie an den Prinzen Christian von Glcksburg fallen sollte; dadurch wurde der in Schleswig-Holstein erbberechtigte Prinz Christian von Augustenburg ausgeschlossen. So waren die Hoffnungen des deutschen Volkes abermals gescheitert. Das Sehnsuchtsbild der Einheit und Gre des Vaterlandes war in alle Schichten des Volkes gedrungen, aber nicht verwirklicht. Nur das war erreicht worden, da die Verfassungsform der Volks-Vertretung endgltig der die selbstherrliche gesiegt hatte. Die Einheitsgedanken aber lebten im stillen fort; wie krftig sie wirkten, bewies das Schillerfest am 10. November 1859, das in ganz Deutschland als Fest der Zusammengehrigkeit gefeiert wurde, und der in demselben Jahre gegrndete Nationalverein, der es als seine Aufgabe hinstellte, fr eine Einigung unter preuischer Fhrung zu wirken. Mit welchem Rechte nennt man das Jahr 1848 das tolle Jahr? 92. Kaiser Napoleon Iii. V Napoleons Vermhlung. Der Emporkmmling heiratete nicht in ein Frstengeschlecht hinein wie Napoleon I., sondern vermhlte sich mit der spanischen Donna Eugeuie von Montijo. Die junge, schne Kaiserin wurde die Herrscherin der Mode und des Luxus und hatte
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